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Aktuelle Informationen

- Jahrgang 2009 -


12.8.2009 ..... "Treffpunkt City" - Wiederholung der Veranstaltung am 17. September 2009 -

Komatrinken auf öffentlichen Plätzen

Kaum ein Tag vergeht ohne Berichte über Flatrate-Partys, volltrunkene Jugendliche auf der Straße oder die Zunahme von Alkoholvergiftungen bei Jungen und Mädchen unter 18 Jahren. Und sie werden immer jünger. Allein in Hannover sind in diesem Jahr bereits 127 alkoholisierte Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren im Krankenhaus behandelt worden. Auch die Zahl der Mädchen nimmt zu.
Der Jugendschutz ist in Deutschland gesetzlich geregelt. Die praktische Umsetzung dieser Vorschriften hat jedoch Optimierungspotenzial. Testkäufe von Jugendlichen in Supermärkten, Tankstellen und an Kiosken haben erneut gezeigt, dass nicht genau hingesehen wird, wer Likör oder Schnaps kauft. Akustische Signale an den Kassen werden ignoriert oder es fehlen ausreichende Kenntnisse des Personals, wie das Alter der Käufer zu ermitteln ist.

Fachleute halten daher zusätzliche Maßnahmen für dringend notwendig. Ein Werbeverbot für Alkohol gehört ebenso dazu wie die konsequente Freigabe aller alkoholhaltigen Produkte erst ab 18 Jahren.
Italien beispielsweise geht noch weiter und verbietet das Trinken in der Öffentlichkeit für junge Leute generell ab 16 Jahren. Bei Verstößen werden Geldbußen von 450 Euro fällig, sowohl für die Jungen und Mädchen als auch für die Händler, die den Alkohol verkaufen.

Die Polizei in Hannover sieht auch in Aufenthaltsverboten eine Lösung. Sie kennt die Brennpunkte in der Stadt und hat Erfahrung mit Jugendlichen, die unter Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen zu potentiellen Straftätern werden. Platzverweise oder Aufenthaltsverbote können helfen, Straftaten zu verhindern. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat der Polizei recht gegeben und festgestellt, dass nicht nur die Verwaltungsbehörden, sondern vor allem die Polizei zuständig ist, um möglichen Straftaten vorzubeugen (vgl. OVG Lüneburg, Beschl. v. 12.05.2009, Az 11 ME 190/09).

Die Darstellung möglicher Ursachen des Alkoholkonsums Jugendlicher, rechtliche Rahmenbedingungen und die Durchführung konkreter Maßnahmen zur Umsetzung des Jugendschutzes stehen im Mittelpunkt der Fachtagung "Treffpunkt City", die am 17. September aufgrund der großen Nachfrage in Hannover noch einmal durchgeführt wird. Weitere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte dem nachfolgenden Downloadobjekt.
Susanne Walka 2 JH 1

 

7.8.2009 ..... Grippeschutz in Niedersachsen

"Schweinegrippe" (Neue Influenza - H1N1)

Die Schule hat am 6. August 2009 begonnen. Doch nicht nur dort treffen viele Personen zusammen. Auch in anderen Gemeinschaftseinrichtungen wie stationären oder teilstationären Einrichtungen der Jugendhilfe ist die Gefahr einer Übertragung des Virus groß, der die Schweinegrippe übertragen kann.
Jeder Einzelne ist daher gefordert, sich über die Risiken dieser Viruserkrankung, aber vor allem über die Möglichkeiten des Schutzes zu informieren.

Das Infektionsschutzgesetz verpflichtet darüber hinaus auch die Jugendhilfeeinrichtungen, Verfahrensweisen im Hinblick darauf festzulegen, was zur Vorbeugung getan werden sollte und wie bei ersten Anzeichen oder im Krankheitsfall zu verfahren ist. Die Maßnahmen reichen von der Information der Kinder und der Mitarbeiter über das Bereithalten ausreichender Seifenspender, Taschentücher und Desinfektionsmittel zur Virenabwehr bis hin zur Einschaltung des örtlichen Gesundheitsamtes oder Krankenhauses, wenn erste Symptome der Schweinegrippe auftreten. Sehr hilfreich sind hierzu die Hinweise des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, das eine "Arbeitshilfe zur Erstellung eines Hygieneplans" erarbeitet hat und viele häufig gestellte Fragen beantwortet.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Internetseite des Niedersächsischen Sozialministeriums.
Susanne Walka 2 JH 1

17.6.2009 ..... Bundesweiter Jugendwettbewerb

"Ideen säen - Zukunft ernten"

"Ideen säen – Zukunft ernten! Unter diesem Motto lädt das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 25 Jahren ein, sich am Bundeswettbewerb "Junge Menschen gestalten ländliche Räume" zu beteiligen. Der Wettbewerb will junge Menschen dazu anregen, neue Ideen, Initiativen, Aktionen und Projekte für ihr ländliches Lebensumfeld zu entwickeln und als Wettbewerbsbeitrag einzureichen.
Alle weiteren Informationen zum Wettbewerb erhalten Sie unter Termine & Veranstaltungen.

7.5.2009 ..... "Treffpunkt City"

Komatrinken auf öffentlichen Plätzen

Der aktuelle Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung bestätigt, dass immer mehr Minderjährige in Deutschland ein Alkoholproblem haben. Fast jeder zwölfte Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren konsumiert mindestens einmal im Monat mehr als fünf Gläser Alkohol. Das ist Anlass genug, Maßnahmen zu ergreifen, um die jungen Menschen besser vor Alkoholschäden und Sucht zu schützen.
Passend zu dem neuesten Bericht der Drogenbeauftragten Sabine Bätzing fand am 5. Mai 2009 in Hannover eine Fachtagung statt, in der den 170 Teilnehmern Strategien zur Prävention vorgestellt wurden.
Die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen und das Sozialministerium luden Fachleute aus den Bereichen der Rechts- und Sozialwissenschaften, Polizei, Jugendhilfe, aber auch der Stadtplanung ein.
Es wurde deutlich, wie groß der Druck auf den Jugendlichen in der heutigen Gesellschaft lastet. Leistung ist gefragt, in der Schule, im Verein, im Job. Sonst besteht die Gefahr, zurückzubleiben, keine Perspektive und damit keine Basis zu haben, um für das Alter vorzusorgen, in dem nach heutigem Stand das Geld für die Renten fehlt. Die Lust am Erwachsenwerden schwindet. Ein Ausweg ist die "Szene", die Identifizierung mit Gruppen Gleichgesinnter. Bei Treffen am Wochenende und viel Alkohol fällt es leicht, Spaß zu haben und abzuschalten.
Zu den Schattenseiten dieser Entwicklung gehört, dass die Hemmschwelle zur Begehung von Straftaten unter Einfluss von Alkohol sinkt. Die Zahl entsprechender Delikte ist ebenso gestiegen wie die Notwenigkeit der Einweisungen in Krankenhäuser wegen akuter Alkoholvergiftung.
Die Referenten der Fachtagung waren sich darin einig, dass die Probleme der Minderjährigen nicht mit Verboten, sondern mit Verständigung und Angeboten zumindest verringert werden können. Netzwerke zwischen den Professionen werden dabei für alle Beteiligten als besonders hilfreich und daher unverzichtbar beurteilt.

Die Polizeidirektion Hannover geht seit 2008 verstärkt auf die Jugendlichen zu, die sich vor allem am Wochenende an zentralen Stellen der Innenstadt treffen. Aufenthaltsverbote werden nur unter strengen Voraussetzungen befristet ausgesprochen.
Daneben setzen die Fachleute verstärkt auf die Aufklärung über Gefahren durch Alkohol und Sucht. Die Region Hannover organisiert Testkäufe in Supermärkten, Tankstellen und Kiosken und besucht die Auszubildenden für den Einzelhandel in den Berufsschulen, um frühzeitig über das Jugendschutzgesetz und die Folgen des Verkaufs von Alkohohl an Minderjährige zu informieren. Öffentlichkeitsarbeit soll für dieses Thema sensibilisieren. Auch die Jugendhilfe Göttingen kümmert sich seit 2007 erfolgreich um aggressive alkoholisierte Jugendliche. Zugleich werden die Bedürfnisse der Jugendlichen im Hinblick auf Infrastruktur, Lebensraum und Tagesablauf untersucht und verstärkt in städteplanerische Überlegungen einbezogen.
Wie brisant das Thema Alkohol und Jugend derzeit ist, zeigen 300 Anmeldungen zu dieser Veranstaltung. Sie wird daher im September 2009 wiederholt.
Die Staatssekretärin im Sozialministerium, Dr. Christine Hawighorst kündigte zudem eine Aktionswoche mit 50 Veranstaltungen zu diesem Thema in Niedersachsen an.
Susanne Walka 2 JH 1

Zum Artikel finden Sie nachfolgend eine Pressemitteilung sowie den Drogen- und Suchtbericht 2009.
Weiterhin ist auf die Aktionswoche "Alkohol" vom 13. - 21. Juni 2009 verlinkt.

 

18.3.2009 ..... "KfN-Forschungsbericht"

Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt

Zur Entwicklung der Jugendgewalt zeigen die Befunde der Dunkelfeldforschung seit 1998 insgesamt betrachtet eine gleichbleibende bis rückläufige Tendenz.

Die Studie in voller Länge oder eine Zusammenfassung finden Sie im nachfolgenden Anhang.

 

12.3.2009 ..... "Werbung für Pflegefamilien"

Fachtagung zum Abschluss des Projektes "Weiterentwicklung der Vollzeitpflege"

Viel Aufmerksamkeit wird den Pflegefamilien in Niedersachsen üblicherweise nicht geschenkt. Dabei sind sie ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und werden dringend gebraucht. Mehr Öffentlichkeitsarbeit ist daher erforderlich, um gute und auch qualifizierte Pflegefamilien zu finden.
Das ist ein Ergebnis der großen Fachveranstaltung, die am 5. März 2009 in Hannover stattfand. Diese Tagung bildete den Abschluss eines langen Arbeitsprozesses. Mit finanzieller Unterstützung der Klosterkammer haben das Niedersächsische Sozialministerium, die Arbeitsgemeinschaft der Jugendämter und Vertreter aus vier Kommunen (Landkreis Wolfenbüttel, Landkreis Nienburg, Stadt Oldenburg und Stadt Celle) über drei Jahre die "Anregungen und Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Vollzeitpflege für die niedersächsischen Jugendämter" erarbeitet.

Die Niedersächsische Sozialministerin Ross-Luttmann überreichte die Empfehlungen auf dieser Veranstaltung nun offiziell den Kommunen. Sie betonte die anspruchsvolle Arbeit und auch die große Verantwortung der Jugendämter für das Wohl von Kindern, aber auch die Notwendigkeit, die Eltern nicht allein zu lassen.
Mehr als 5000 Kinder leben in Niedersachsen in Pflegefamilien. Jedes Jahr kommen 1500 Kinder hinzu, die aus ihrem gewohnten Lebensumfeld heraus in eine andere, oft völlig fremde Umgebung vermittelt werden. Eine große Herausforderung, der sich die Pflegefamilien stellen. Aber auch die Jugendämter sind gefordert, die richtigen Entscheidungen zu treffen und allen Beteiligten die notwendige Beratung und Unterstützung zu geben. Organisatorische, inhaltliche und finanzielle Grundlagen sind notwendig, damit ein Pflegekinderdienst diesen Aufgaben gerecht werden kann.
Die nun vorliegenden Empfehlungen sollen nach dem Willen der Projektgruppe kein Handbuch sein, das im Regal verschwindet. Es soll als Arbeitsgrundlage dienen, die den Praxistest in den beteiligten Kommunen schon bestanden hat, viele Vorschläge und Arbeitshilfen enthält, den Pflegekinderdienst stärken und letztlich auch entlasten soll. Die dadurch eingesparte Zeit kann besser für die Kinder, Eltern und Pflegeeltern genutzt werden. Und für die notwendige Öffentlichkeitsarbeit, denn vor allem in den Städten fehlt es an Pflegefamilien.
Susanne Walka 2 JH 1

Die Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Vollzeitpflege sind hier aufzufinden

9.2.2009 ..... "KiWoMaG und FamFG"

Familiengericht und Jugendamt - Kooperation ohne Autoritätsverlust -
Gelungener Auftakt einer neuen Fortbildungsreihe


Das Gesetz zur Erleichterung familiengerichtlicher Maßnahmen (KiWoMaG), bereits seit Juli 2008 in Kraft, und das Gesetz zur Reform des Verfahrens in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG), das erst zum 1. September 2009 in Kraft treten wird, waren Anlass für eine neue Veranstaltungsreihe. Im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit und des Justizministerium organisierte das Landesamt für Soziales im Januar 2009 den ersten Teil dieser Reihe.

In Oldenburg, Lüneburg, Braunschweig und Hannover stellten Fachleute aus Jugendämtern und Familiengerichten ihre Aufgaben vor. Ein Vertreter aus dem Bundesjustizministerium berichtete über Inhalt und Hintergründe gesetzlicher Veränderungen, die mit dem FamFG verbunden sein werden. Ein Vertreter des DiJuf beleuchtete die Chancen, aber auch die notwendigen Veränderungen durch das neue Recht, die sowohl die öffentlichen Jugendhilfeträger als auch die Familienrichter fordert, stärker als bisher zusammenzuwirken, um im Interesse des Kindes schnell handeln und entscheiden zu können.

Ziel ist das Bestreben des Gesetzgebers, dem Schutz der Kinder und Jugendlichen noch mehr als bisher Rechnung zu tragen. Gleichzeitig sollen die Verantwortung der Eltern gestärkt und individuelle, auch interkulturelle Lösungen gefunden werden.
Kern des neuen FamFG für den Bereich der Kinder- und Jugendhilfe ist ein Beschleunigungsgebot. Das Gesetz gibt konkrete Handlungsschritte vor, mit denen das Familiengericht Kindschaftssachen sehr frühzeitig und vorrangig behandeln soll. Schon in einer Phase, in der ein Sachverhalt noch nicht entscheidungsreif ist, soll das Familiengericht klärend und unterstützend eingreifen Die Eltern sollen früh angehört, das Kind befragt und andere Institutionen wie das Jugendamt in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.
Die anwesenden Teilnehmer aus Familiengericht und Jugendamt machten deutlich, mit welcher Ernsthaftigkeit schon jetzt daran gearbeitet wird, eine Kindeswohlgefährdung im konkreten Einzelfall zu definieren, mögliche Ursachen zu erkennen und die richtigen Maßnahmen einzuleiten.

Eskalationen in den von Trennung, Scheidung oder anderen Problemen geschwächten Familien sollten möglichst vermieden und dabei in erster Linie die Kinder geschützt werden. In den Diskussionen wurde aber auch deutlich, dass Information und Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Professionen noch erheblich verbessert werden kann.
Vorbehalte und Missverständnisse müssen ausgeräumt werden. Der Vertreter des Bundesjustizministeriums erklärte den ausdrücklichen Willen des Gesetzgebers, nicht die Kriterien für eine Kindeswohlgefährdung zu verändern, sondern die Kompetenzen aller Beteiligten müssten noch besser genutzt, die Autorität der anderen Professionen anerkannt und nur durch Kooperation könne erreicht werden, dass den Erziehungsberechtigten und den Kindern noch besser und vor allem rechtzeitig geholfen wird.

Die Veranstaltungsreihe wird mit dem Modul 2 »Kindeswohlgefährdung und Abwehrmaßnahmen« und dem Modul 3 »Vernetztes Arbeiten im familiengerichtlichen Verfahren« im Frühjahr bzw. Spätsommer 2009 fortgesetzt. Die Termine werden in Kürze bekannt gegeben.
Susanne Walka 2 JH 1

Die Dokumentationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie hier!

Kabelanschlüsse sorgen für Verbindung Bildrechte: © thierry burot - Fotolia.com

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