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Expertenhearing zum Fachkräftebedarf in der niedersächsischen Kinder- und Jugendhilfe

Am 18. September 2018 fand ein Expertenhearing des Landesjugendhilfeausschusses Niedersachsen zum Thema „Fachkräftebedarf in der Kinder- und Jugendhilfe in Niedersachsen – Alternative Ausbildungswege“ statt. Die lange geplante Anhörung stellt die Frage in den Fokus, ob die Kinder- und Jugendhilfe in Niedersachsen einen Mangel an Fachkräften hat und wie die Situation in der Zukunft zu bewerten ist. Außerdem beschäftigten sich die Mitglieder des Landesjugendhilfeausschusses mit der Ausbildungssituation der Sozial- und Erziehungsberufe sowie alternativer Ausbildungswege.

Herr Dr. Pothmann von der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendstatistik (AKJStat) referierte hierzu über den aktuellen Datenbestand sowie absehbare Entwicklungen in Niedersachsen. Frau Prof. Dr. Fuchs-Rechlin von der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf stellte eine Studie zum Verbleib von Kindheitspädagogen in der Kinder- und Jugendhilfe vor. Herr Dr. Benne, Vorsitzender der LAG Berufsfachschulen in Niedersachsen erläuterte das Bildungssystem in Niedersachsen für Erzieher- und Sozialassistentenberufe. Weiterhin referierte Herr Frauendorf über die Möglichkeit des Quereinstiegs von Erzieherinnen und Erziehern und Herr Dr. Jochims von der Berufsakademie Lüneburg stellte das Duale Studium für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter vor.

Das Hearing wurde als aufschlussreich empfunden und hat entscheidende Stellschrauben an der Schnittstelle zwischen Ausbildung und Berufseinstieg sowie Nachqualifizierungsmöglichkeiten für erzieherische und pädagogische Berufe aufgezeigt. Beispielsweise werden die Ausbildungen an staatlichen Berufs- und Berufsfachschulen für Sozialasstistenten und Erzieher nicht automatisch von der Bundesagentur für Arbeit akkreditiert, so dass ein Bildungsgutschein für Quereinsteiger nicht ausgehändigt werden kann. Der Quereinstieg insbesondere für ältere Bewerberinnen und Bewerber ist damit unattraktiv. Diesem und anderen Themen wird sich der Landesjugendhilfeausschuss weiterhin widmen und einen konkreten Fahrplan zur weiteren Behandlung entwickeln.

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