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Aus dem Nds. Landesjugendhilfeausschuss

Am 28.11.2024 tagte der Niedersächsische Landesjugendhilfeausschuss (NLJHA) zum neunten Mal in dieser Wahlperiode.

Zunächst berichtete die Verwaltung über den aktuellen Sachstand bezüglich Verteilentscheidungen und Betriebserlaubnissen im Kontext der Landesverteilstelle für die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge. Im Anschluss folgten aktuelle Personalbesetzungen auf Leitungsebene sowie die Vorstellung der neuen Kolleginnen.

Erfreulicherweise konnte auch berichtet werden, dass voraussichtlich ab Sommer 2025 die Anmeldung zu Fortbildungen wieder digital erfolgen kann. Das alte System musste vor geraumer Zeit aufgrund von Sicherheitslücken abgeschaltet werden, nun laufen aber die Vorbereitungen für die Neuimplementierung.

Mit Änderung des Nds. Kindertagesstättengesetzes und seiner Durchführungsverordnung zum 01.08.2024 haben die Träger von Kindertagesstätten mehr Flexibilität beim Personaleinsatz erhalten. Die Rechtsänderungen im Bereich der Rand- und Ergänzungszeiten erweitern die Möglichkeiten der Träger – eine Verpflichtung diese Möglichkeiten auszuschöpfen besteht jedoch nicht.

Der Vertreter des Sozialministeriums berichtete über den Stand laufender Gesetzesvorhaben auf Bundes- und Landesebene wie das IKJHG, die AG SGBVIII-Novelle und das Nds. Kinderschutzgesetz. Auch die Neuausrichtung des Runden Tisches Fachkräfte auf der Landesebene und die kommenden Berichte der Landesjugendhilfeplanung waren Gegenstand der Ausführungen.

Aus dem Kultusministerium folgten Informationen zur weiteren Finanzierung von Qualitätsentwicklung und Teilhabe in der Kindertagesbetreuung. Hierfür sollen demnächst Verhandlungen mit dem Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) aufgenommen werden.

Eine weitere gute Nachricht war die Verlängerung der Richtline zum Praxismentoring und Vernetzung in Kitas, die bis Ende 2026 verlängert wurde.

Seitens der Arbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter Niedersachsen und Bremen (AGJÄ) wurde über die Große Arbeitstagung im nächsten Jahr zum 100jährigen Bestehen informiert. Die zweitägige Fachveranstaltung soll mit einer vielfältigen Mischung aus Fachvorträgen, Workshops und weiteren Formaten zu aktuellen Themen der Kinder- und Jugendhilfe gestaltet werden. Jugendämter und freie Träger werden erfolgreiche und innovative Ansätze als Best-Practice Modelle vorstellen. Ein „Markt der Möglichkeiten“ soll insbesondere den freien Trägern aber auch anderen relevanten Akteuren der Kinder- und Jugendhilfe die Möglichkeit geben, sich zu präsentieren.

Zum Thema „Wie können wir KI nutzen, um Fachkräfte in der Jugendhilfe zu unterstützen?“ gaben Nils Borkowski vom AWO Bezirksverband Braunschweig und Hannes Meinhardt von Social Impact einen interessanten Überblick in die eigens entwickelte Suchmaschine „Jugendhilfe.ai“. JUGENDHILFE.ai ist ein gemeinsames Projekt der Initiative Brückensteine Careleaver und des WALHALLA Fachverlags. Entwickelt wurde eine KI- basierte, semantisch nutzbare Datenbank zu Sozialrecht. Sie soll pädagogischen Fachkräften, die in den Hilfen zur Erziehung tätig sind, die Online- Recherche erleichtern und auf deren Fragestellungen schnellen Zugang zu aktuellen Rechtsinformationen bieten. Im Gegensatz zur Google- Suche gibt es konkrete Antworten auf individuelle Fälle in Alltagssprache. Das Sprachmodell verarbeitet Gesetzestexte, Entscheidungen und Analysen relevanter Sozialgesetzbücher, um Fachkräften präzise, praxisnahe Antworten zu liefern. Um veraltete oder unseriöse Informationen auszuschließen, werden ausschließlich die Inhalte von ‚Fokus Sozialrecht‘ des renommierten WALHALLA Fachverlags genutzt.

Wissenschaftliche begleitet wurde das Projekt von der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften.

Des Weiteren stimmte der Ausschuss noch über einige Beschlussvorlagen ab wie das Schwerpunkthema des Fortbildungsprogramms 2026, die Berufung neuer Mitglieder in die Unterausschüsse sowie die Entsendung von Mitgliedern in andere Gremien auf Landessebene.

Die nächste Sitzung des Landesjugendhilfeausschusses findet wieder in Präsenz statt, am 20.03.2025 in Hannover.

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