Fachtag zur kommunalen Qualitätsentwicklung Frühe Hilfen
Am 30. Oktober 2024 fand in der Akademie des Sports in Hannover ein Fachtag zur kommunalen Qualitätsentwicklung Frühe Hilfen statt, ein wichtiger Schritt in der Entwicklung dieses Sektors. Der Tag war geprägt von intensiven Diskussionen und Dialogen zwischen Akteuren aus Wissenschaft und Praxis.
Das Grußwort der Staatssekretärin Frau Dr. Arbogast war ein erster Höhepunkt des Tages. Sie unterstrich die Bedeutung der politischen Absicherung der Frühen Hilfen und betonte, dass die Vernetzung und Weiterentwicklung dieser von entscheidender Bedeutung seien.
Denn seit der Einführung der Frühen Hilfen im Jahr 2012 haben sich diese erheblich entwickelt. Eine der wichtigsten Errungenschaften ist die Möglichkeit, die Ergebnisse des Prozesses zu transferieren. Die kommunalen Qualitätswerkstätten, die als Alleinstellungsmerkmal bundesweit gelten, haben eine herausragende Rolle dabei gespielt.
Frau Schmutz vom Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ISM), welches den Prozess der Qualitätswerkstätten begeleitet, erläuterte die Bedeutung der politischen und strukturellen Verankerung der Frühen Hilfen. Sie betonte, dass die Präsenz der Frühen Hilfen im 17. Kinder- und Jugendbericht ein Schritt in die richtige Richtung sei.
Prof. Dr. Fischer aus Erfurt beleuchtete in seinem lebhaften Vortrag die gelingenden Ausgangsbedingungen für eine politisch-strukturelle Verankerung. Er betonte, dass Kooperation, gemeinsame Ziele und Nachhaltigkeit entscheidende Werkzeuge für die erfolgreiche Verankerung sind. Im Gegensatz zur Konkurrenzsituation im Sport, wo der Fokus auf dem Sieg liegt, betonte er die Schaffung von Nachhaltigkeit in der Arbeit der Frühen Hilfen.
Die Pandemie als Stresstest für die Vernetzungsstrukturen und die Planung der Frühen Hilfen wurde von Prof. Dr. Fischer als eine Art Testfall beschrieben. Die Strukturen haben sich bewährt, obwohl sie nicht unmittelbar in die Krisenstrukturen eingebunden wurden.
Bezüglich der Zukunft sprach Prof. Dr. Fischer über den "Nationalen Aktionsplan ‘Neue Chancen für Kinder'", der als "Window of Opportunity" für die weitere Entwicklung gesehen werden kann. Seiner Ansicht nach sollten die Frühen Hilfen in Zukunft weniger Personal- und Stellenfinanzierung anstreben und stattdessen mehr auf konkrete Aufgaben ausgerichtet sein.
Auf kommunaler Ebene wurde die Arbeit der Qualitätswerkstätten unter Anleitung des ISM überaus positiv bewertet. Vier Niedersächsische Kommunen haben diese Werkstätten mittlerweile erfolgreich abgeschlossen, drei sind noch im Prozess. Nach den Vorträgen konnten die Netzwerkkoordinierenden sich und ihre Ergebnisse präsentieren. An den aufgebauten Ständen entstand ein lebhafter und gewinnbringender Austausch. Die Anwesenden waren sich einig: 100%ige Weiterempfehlungsquote!