Fachtagung "Heterogenität und Inklusion: Herausforderungen und Lösungswege" am 28.11.2017 in Oldenburg
Mehr als 120 Gäste hatten Anlass, ein kleines Jubiläum zu erleben: bereits zum 10. Mal trafen sich Fachleute aus unterschiedlichen Professionen (Medizin, Sonderpädagogik, Sprach- und Bewegungstherapie, Psychologie, Verwaltung) zum interdisziplinären Austausch über aktuelle Themen. Veranstalter dieser Jahrestagung sind das Team Fachberatung „Hören, Sprache und Sehen" im Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie (Landessozialamt - LS), der Arbeitskreis Weser-Ems der kinder- und jugendärztlichen Dienste in den Gesundheitsämtern und das Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik der Universität Oldenburg. Der Kreis der Teilnehmenden wurden von Prof. Dr. Gisela Schulze (Universität Oldenburg) und Manfred Flöther (LS) begrüßt - viele kennen sich als Stammgäste aus den früheren Jahren. Das Programm der 10. Jahrestagung können Sie hier einsehen.
Werner Welp (LS) stellte in seinem Grußwort kurz wesentliche Aspekte des neuen Bundesteilhabegesetzes (BTHG) und den Sachstand für Niedersachsen vor: Heterogenität durch Personenzentrierung, ein Gesamtplan auf der Basis einer ICF-orientierten Bedarfsfeststellung (das niedersächsische Verfahren B.E.Ni. hierzu wurde auf der Tagung durch Friederike Eilers und Gerald Schlegel vorgestellt - siehe unten), Aufhebung der Trennung von ambulanten, teilstationären und stationären Maßnahmen, eine Bestimmung der Träger der Eingliederungshilfe (bislang noch nicht erfolgt). Er verwies darauf, dass die Oldenburger Jahrestagungen bereits 2012 und 2013 wichtige Aspekte des BTHG behandelt hatten: ICF-Orientierung und Interdisziplinarität. Die Folien seines unterhaltsamen Grußwortes finden Sie hier .
Begleitet von einer kleiner Ausstellung, stellten Prof. Dr. Andrea Erdélyi und MA Gabriela Schlünz (Universiät Oldenburg) den "Themenkomplex Unterstützte Kommunikation" vor. Juristische und theroretische Hintergründe bildeten die Basis für einen umfassenden Überblick, der mit Videosequenzen und den mitgebrachten Materialien praxisorientiert anschaulich wurde. Im anschließenden Gespräch mit den Gästen im Plenum wurde deutlich, dass das Beratungsangebot des Ambulatoriums für Unterstützte Kommunikation auf großes Interesse stößt - wobei allerdings angesichts der aktuell knappen Ressourcen lange Wartezeiten bestehen. Die Folien der gemeinsamen Präsentation können Sie hier herunter laden.
Prof. Dr. Wiebke Scharff Rethfeldt (Hochschule Bremen) referierte den aktuellen Forschungsstand zum Thema „Differenzialdiagnostik bei mehrsprachigen Kindern mit Verdacht auf Sprachentwicklungsstörung: Förder- oder Therapiebedarf?" Mit einer Vielzahl von Verweisen auf deutsche und internationale Studien schärfte sie den interkulturellen Blick auf den Wert einer mehrsprachigen Sozialisation und deren Chancen. Das Abstract ihres engagierten und lebhaften Vortrags finden Sie hier .
Nach der Pause präsentierte Prof. Dr. Holger Lindemann (Hochschule für Gesundheit und Medizin Berlin) in seinem Beitrag "Inklusion an Oldenburger Schulen" Ergebnisse zurArbeit der von ihm geleiteten Arbeitsgruppe (AG) in der Stadt Oldenburg. Die AG ist für ihre Arbeit 2017 mit dem "Jakob Muth-Preis für inklusive Schule" ausgezeichnet worden. Weitere Informationen hierzu (inkl. eines von Prof. Dr. Lindemann erwähnten Videos) finden Sie über diesen Link. Von besonderer Bedeutung ist sicher die offene und wertschätzende Grundhaltung in der AG und ihren vielen Unter-AGs. Deren Arbeit mündet in einen fortlaufenden Aktionsplan, ein Praxishandbuch, Flyer, Broschüren, ein Curriculum etc. Die Folien der Präsentation können Sie hier herunter laden.
Friederike Eilers und Gerald Schlegel (LS) stellten in Auszügen (aus einer umfangreichen Präsentation) den aktuellen Stand zur Umsetzung des BTHG in Niedersachsen vor. Es wird verbindliche Verfahren zur Feststellung eines Bedarfs auf Eingliederungshilfe geben, das in einen Gesamtplan mündet. Niedersachsen hat mit dem Verfahren B.E.Ni. (BedarfsErmittlung Niedersachsen) ein ICF-orientiertes Verfahren eingeführt, das ebenfalls kurz vorgestellt wurde. Offen bleibt die Frage, wer zukünftig Träger der Eingliederungshilfe sein wird. Mitarbeiter/innen aus der Hör- und Sprachheilberatung in den Gesundheitsämtern äußerten in der anschließenden Fragerunde die Hoffnung, dass das bewährte System der gemeinsamen Bedarfsfeststellung und Hilfeplanung (mit der Fachberatung im LS) erhalten bleibt. Die Folien des Vortrags finden Sie hier .
In der abschließenden Podiumsdiskussion kam es zu einem intensiven Austausch aller Vortragenden mit dem Plenum. Frau Dipl.-med. Astrid Gäde (Gesundheitsamt Wilhelmshaven / AK Weser-Ems) und Anselm Bajus (LS) konnten deshalb zufrieden ein positives Resümee ziehen und aufgrund intensiver Vorarbeit auch schon das Arbeitsthema für die Jahrestagung 2018 nennen: es wird um frühe Hilfen, Bindung und Bindungsstörungen gehen.
Werner Welp (LS) stellte in seinem Grußwort kurz wesentliche Aspekte des neuen Bundesteilhabegesetzes (BTHG) und den Sachstand für Niedersachsen vor: Heterogenität durch Personenzentrierung, ein Gesamtplan auf der Basis einer ICF-orientierten Bedarfsfeststellung (das niedersächsische Verfahren B.E.Ni. hierzu wurde auf der Tagung durch Friederike Eilers und Gerald Schlegel vorgestellt - siehe unten), Aufhebung der Trennung von ambulanten, teilstationären und stationären Maßnahmen, eine Bestimmung der Träger der Eingliederungshilfe (bislang noch nicht erfolgt). Er verwies darauf, dass die Oldenburger Jahrestagungen bereits 2012 und 2013 wichtige Aspekte des BTHG behandelt hatten: ICF-Orientierung und Interdisziplinarität. Die Folien seines unterhaltsamen Grußwortes finden Sie hier .
Begleitet von einer kleiner Ausstellung, stellten Prof. Dr. Andrea Erdélyi und MA Gabriela Schlünz (Universiät Oldenburg) den "Themenkomplex Unterstützte Kommunikation" vor. Juristische und theroretische Hintergründe bildeten die Basis für einen umfassenden Überblick, der mit Videosequenzen und den mitgebrachten Materialien praxisorientiert anschaulich wurde. Im anschließenden Gespräch mit den Gästen im Plenum wurde deutlich, dass das Beratungsangebot des Ambulatoriums für Unterstützte Kommunikation auf großes Interesse stößt - wobei allerdings angesichts der aktuell knappen Ressourcen lange Wartezeiten bestehen. Die Folien der gemeinsamen Präsentation können Sie hier herunter laden.
Prof. Dr. Wiebke Scharff Rethfeldt (Hochschule Bremen) referierte den aktuellen Forschungsstand zum Thema „Differenzialdiagnostik bei mehrsprachigen Kindern mit Verdacht auf Sprachentwicklungsstörung: Förder- oder Therapiebedarf?" Mit einer Vielzahl von Verweisen auf deutsche und internationale Studien schärfte sie den interkulturellen Blick auf den Wert einer mehrsprachigen Sozialisation und deren Chancen. Das Abstract ihres engagierten und lebhaften Vortrags finden Sie hier .
Nach der Pause präsentierte Prof. Dr. Holger Lindemann (Hochschule für Gesundheit und Medizin Berlin) in seinem Beitrag "Inklusion an Oldenburger Schulen" Ergebnisse zurArbeit der von ihm geleiteten Arbeitsgruppe (AG) in der Stadt Oldenburg. Die AG ist für ihre Arbeit 2017 mit dem "Jakob Muth-Preis für inklusive Schule" ausgezeichnet worden. Weitere Informationen hierzu (inkl. eines von Prof. Dr. Lindemann erwähnten Videos) finden Sie über diesen Link. Von besonderer Bedeutung ist sicher die offene und wertschätzende Grundhaltung in der AG und ihren vielen Unter-AGs. Deren Arbeit mündet in einen fortlaufenden Aktionsplan, ein Praxishandbuch, Flyer, Broschüren, ein Curriculum etc. Die Folien der Präsentation können Sie hier herunter laden.
Friederike Eilers und Gerald Schlegel (LS) stellten in Auszügen (aus einer umfangreichen Präsentation) den aktuellen Stand zur Umsetzung des BTHG in Niedersachsen vor. Es wird verbindliche Verfahren zur Feststellung eines Bedarfs auf Eingliederungshilfe geben, das in einen Gesamtplan mündet. Niedersachsen hat mit dem Verfahren B.E.Ni. (BedarfsErmittlung Niedersachsen) ein ICF-orientiertes Verfahren eingeführt, das ebenfalls kurz vorgestellt wurde. Offen bleibt die Frage, wer zukünftig Träger der Eingliederungshilfe sein wird. Mitarbeiter/innen aus der Hör- und Sprachheilberatung in den Gesundheitsämtern äußerten in der anschließenden Fragerunde die Hoffnung, dass das bewährte System der gemeinsamen Bedarfsfeststellung und Hilfeplanung (mit der Fachberatung im LS) erhalten bleibt. Die Folien des Vortrags finden Sie hier .
In der abschließenden Podiumsdiskussion kam es zu einem intensiven Austausch aller Vortragenden mit dem Plenum. Frau Dipl.-med. Astrid Gäde (Gesundheitsamt Wilhelmshaven / AK Weser-Ems) und Anselm Bajus (LS) konnten deshalb zufrieden ein positives Resümee ziehen und aufgrund intensiver Vorarbeit auch schon das Arbeitsthema für die Jahrestagung 2018 nennen: es wird um frühe Hilfen, Bindung und Bindungsstörungen gehen.
Eindrücke von der 10. Jahrestagung an der Universität Oldenburg
Jahrestagung 2017
Liste der Dokumente zum Herunterladen
Hier finden Sie die Dokumente mit den Präsentationen und Abstracts zu den Vorträgen der Jahrestagung 2017: