Normalisierung der UMA-Situation setzt sich fort
Seit vielen Monaten hat sich die Lage in der UMA-Frage (unbegleitete minderjährige Ausländer) sichtlich entspannt. Wer sich an die Zeit vor nunmehr zwei Jahren erinnert, in der monatlich hunderte unbegleitete minderjährige Kinder und Jugendliche in Niedersachsen aufgenommen werden musste, mit einer gesetzlichen Regelung, die kurzfristig in Kraft getreten ohne Verwaltungspraxis umgesetzt werden muss, wird die derzeitige Normalisierung dankbar registrieren.
Seit Juli dieses Jahres sind in Niedersachsen rd. 300 UMA neu aufgenommen worden.
Etwa 2/3 davon werden aus anderen Bundesländern nach Niedersachsen verteilt oder innerhalb Niedersachsen von Jugendämtern mit Quotenübererfüllung in andere Jugendämter. Gut ein Drittel verbleibt in dem Jugendamt, in dessen Zuständigkeitsbereich sie erstmals vorläufig in Obhut genommen wurden.
Auch wenn die Zuweisungs-/ Zuwanderungszahlen monatlich schwanken, sind es rd. 60 UMA pro Monat, die in niedersächsischen Jugendämtern aufgenommen werden müssen. Das sind statistisch derzeit 1,1 UMA pro Jugendamt pro Monat. Verglichen mit den mehr als 800 verteilten UMA (nicht gerechnet die UMA, die vor Ort waren und dort verblieben) im Januar 2016 ist das ein gewaltiger Unterschied.
Da zudem seit Jahresmitte Gesamtzahl der in Niedersachsen registrierten UMA von 5.030 auf 4.713 (Stand: 06.12.2017) gesunken ist, zeigt dies deutlich, dass mehr UMA aus dem Jugendhilfesystem ausscheiden, als aufgenommen werden. Das hat auch zur Folge, das nach und nach Unterbringungskapazitäten abgebaut werden. So gibt es schon seit Monaten keine Akut-UMA-Plätze mehr. Plätze werden zunehmend in Regelangebote überführt, in einigen Jugendämtern werden die aufgebauten Kapazitäten auch langsam wieder reduziert. Zudem – und dass ist dem Umstand geschuldet, dass immer mehr UMA volljährig werden, steigt die Zahl derjenigen, die Hilfe für junge Volljährige nach § 41 SGB VIII bekommen. Zudem werden immer mehr junge (ehemalige) UMA in ambulanten Hilfen betreut.
Diese Gesamtlage versetzt die Jugendhilfe in Niedersachsen Schritt für Schritt in die Lage sich verstärkt den fachlich-integrativen Fragestellungen der UMA-Betreuung zu widmen.