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Regulierungsdebatte um Cannabis und Alkohol – Prävention und Jugendschutz vor Ort stärken?!

Bereits zum achten Mal führte das Landesjugendamt am 01.10.2019 in Hannover gemeinsam mit dem Landespräventionsrat Niedersachsen (LPR), der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS), der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS) und der Landesvereinigung für Gesundheit / Akademie für Sozialmedizin (LVG/AFS) eine Fachtagung zur Professionalisierung der kommunalen Alkohol(-Sucht-)prävention durch.

Im Fokus dieser Fachtagung stand die Regulierungsdebatte um Cannabis und Alkohol mit dem Ziel, durch wissenschaftlichen Input und den fachlichen Austausch von Fachkräften, die Prävention und den Jugendschutz vor Ort zu stärken.

Cannabis ist die am häufigsten konsumierte, illegale Substanz in Deutschland. Fast jeder elfte Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren gibt in Befragungen an, mindestens einmal im Leben Cannabis konsumiert zu haben, bei jungen Erwachsenen sind dies mehr als ein Drittel. Seit einigen Jahren ist international zu beobachten, dass mehr und mehr Länder die bisherige Regulierungspolitik – nämlich den Anbau, den Handel und den Konsum von Cannabisprodukten zu verbieten - verändern. Die Bandbreite der Modelle reicht von der Entkriminalisierung bis hin zu verschiedenen Formen der Legalisierung, wobei sich die jeweiligen Regelungen stark unterscheiden. Diese Entwicklung hat auch die Debatte über einen neuen Umgang mit Cannabis in Deutschland neu entfacht. Interessant ist, dass die Befürworter der jeweiligen Regulierungsformen argumentieren, dass damit ein besserer Schutz von Kindern und Jugendlichen erreicht werden kann.

Dies ist einer der Gründe gewesen, warum das o. g. Fachgremium aus den fünf Landesorganisationen bei der 8. Tagung dieser erfolgreichen Veranstaltungsreihe die anhaltende Regulierungsdebatte um Cannabis aufgegriffen hat. Dabei sollte diese Debatte auch in den Kontext der Regulierung von legalen Substanzen wie Alkohol einsortiert werden.

Mit der Tagung wurde ein wesentlicher Beitrag zur Versachlichung der Diskussion geleistet und der Fokus vor allem auf die Herausforderungen des Jugendschutzes in den Kommunen und der Praxis der Präventionsarbeit gelegt.

In seinem Vortrag hat Herr Sipp die unterschiedlichen Modelle der Cannabisregulierung und die bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse in diesen Ländern vorgestellt. Die Diskussion in Deutschland und die verschiedenen Positionen in der Debatte um den Jugendschutz waren das Thema eines weiteren Vortrages von Herrn Schlömer. Die Herausforderungen für die Praxis des Jugendschutzes und der Prävention in den Kommunen wurden in einem „World-Cafe“ am Nachmittag diskutiert.

Die Dokumentation der Fachtagung mit den Vorträgen von Herrn Sipp und Herrn Schlömer können unter:

https://lpr.niedersachsen.de/nano.cms/kommunale-praevention?XA=details&XID=192

ein gesehen oder heruntergeladen werden.

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