Fachtagung„Lass es raus! Sprache und Verhalten als Ausdruck (-smöglichkeit) kindlicher Gefühle“ am 22.11.2016 in Oldenburg
Bereits zum 9. Mal trafen sich die etwa 100 Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen zur traditionellen Jahrestagung. Veranstalter sind das Team Fachberatung „Hören, Sprache und Sehen / Pädagogischer Dienst des Landesarztes" im Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie (Landessozialamt - LS), der Arbeitskreis Weser-Ems der kinder- und jugendärztlichen Dienste in den Gesundheitsämtern und das Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik der Universität Oldenburg. Das Programm (hier einzusehen) bot unterschiedliche Schwerpunkte, die sich während der Tagung allerdings immer wieder miteinander verknüpften. Motto in diesem Jahr war: „Lass es raus! Sprache und Verhalten als Ausdruck (-smöglichkeit) kindlicher Gefühle“.
Christian Armborst begrüßte als Präsident des LS die Gäste und lobte die gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen Disziplinen in der gemeinsamen Hilfeplanung für Kinder und Jugendliche mit Handicaps. Beispielhaft erwähnte er hier auch die Menschen mit Sinnesschädigungen.
Anschließend präsentierte eine Studentengruppe der Universität Oldenburg ihr Zwischenergebnis zum Projekt "Kindliche Sprachstörungen". Bei der Jahrestagung 2015 hatte der Wilhelmshavener Kinderarzt Dr. Dernick die Anregung gegeben, kindliche Sprachstörungen mit Audio- oder Videobeispielen zu veranschaulichen. Frau Prof. Dr. Ute Koglin (Universität Oldenburg) hatte diesen Impuls aufgenommen und mit einer Gruppe von Studierenden eine Projektgruppe eingesetzt. Diese hatte in konstruktiver Zusammenarbeit mit einigen Sprachheileinrichtungen aus der Region Videosequenzen von Kindern aufgenommen, die auf der Tagung präsentiert wurden. Fachliche Kommentare des Fachberatungsteams ergänzten die Präsentation (deren Folien sie hier herunter laden können). Die Videos sollen bis zur nächsten Tagung fachlich aufgearbeitet und dann veröffentlicht werden.
Frau PD Dr. Monika Daseking (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) präsentierte in ihrem Vortrag das "Sozialpädiatrische Entwicklungsscreening für Schuleingangsuntersuchungen (SOPESS)". Hintergründe zu dessen Entwicklung und eine Vielzahl von Ergebnissen aus Studien zur Vorhersagekraft von Vorläuferfähigkeiten und -fertigkeiten für schulische Leistungen wurden überzeugend vorgestellt: Größte Vorhersagekraft besitzt das Zahlen- und Mengenwissen, weitere Faktoren sind die Aufmerksamkeit und Merkspanne. Die Folien des Vortrags können Sie hier herunter laden.
Frau Prof. Dr. Ute Koglin (Universität Oldenburg) knüpfte mit Ihrer Präsentation zu den "Verhaltensskalen für das Kindergartenalter (VSK)" sowohl an die vorhergehenden Referate, aber auch an Ihren Beitrag aus dem Vorjahr an. Zunächst begründete sie die Entwicklung eines neuen Instruments zur Erfassung kindlichen Verhaltens durch Hinweise auf neue empirische Studien und Theorien. Die normierten VSK (in zwei Versionen: für Kindergartenpersonal und für Eltern) erfassen nicht nur Verhaltensprobleme (in 4 Skalen), sondern auch sozial-emotionale Kompetenzen bzw. Ressourcen (in 3 Skalen). Mit Verweis auf die Vorreferate stellte sie Auffälligkeiten im kindlichen Verhalten in einen Kontext mit gesundheitlichen, auch sprachlichen Problemen. Ergebnisse einer Längsschnittstudie belegen, dass der Grad der Selbstregulation die psychosoziale und schulische Entwicklung vorhersagen kann. Die Folien des Vortrags finden Sie hier .
Bevor Prof. Dr. Gunter Kreutz (Universität Oldenburg) seinen Vortrag "Musik und Wohlbefinden - Wie können Kinder profitieren" begann, animierte er das Plenum zu einem Geburtstagsständchen für eine Teilnehmerin. Das stimmte bereits positiv auf den interessanten Vortrag (die Folien sind hier einsehbar) ein. Er präsentierte eine Vielzahl von Studien, die die positive Langzeitwirkung musikalischer Aktivitäten auf Gesundheit und Wohlbefinden von Kindern belegen: Erweiterung stimmlicher Qualitäten, verbesserte auditive und sprachliche Kompetenzen, mehr Empathie und Kooperationsbereitschaft, höhere kulturelle Integrationskraft. Angesichts seiner Preiskalkulation plädierte Prof. Dr. Kreutz deshalb für strukturelle Änderungen im vor- und grundschulischen Bereich: musikalische Pflichtmodule in der Ausbildung und im Tagesablauf!
Anschließend diskutierte das Auditorium mit allen Referierenden auf dem Podium unter Leitung von Frau Prof. Dr. Gisela Schulze (Universität Oldenburg). Danach beendeten Dipl.-med. Astrid Gäde (Arbeitskreis Weser-Ems der kinder- und jugendärztlichen Dienste in den Gesundheitsämtern), Prof. Dr. Gisela Schulze (Universität Oldenburg) und Manfred Flöther (LS) mit einem zufriedenen Rückblick die Tagung, die sich mit einer gewissen Eigendynamik einen roten Faden gesucht hatte. Im Ausblick auf 2017 wurden zwei Termine anvisiert: im Sommer ist ein Tag zum Austausch über Testverfahren geplant, die 10. Jahrestagung am 28. November 2017 soll sich thematisch ggf. mit dem Thema Hören beschäftigen. Und weil es so schön war, sangen alle zum Schluss noch ein Lied: "Alle Leut' gehen jetzt nach Haus!"
Christian Armborst begrüßte als Präsident des LS die Gäste und lobte die gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen Disziplinen in der gemeinsamen Hilfeplanung für Kinder und Jugendliche mit Handicaps. Beispielhaft erwähnte er hier auch die Menschen mit Sinnesschädigungen.
Anschließend präsentierte eine Studentengruppe der Universität Oldenburg ihr Zwischenergebnis zum Projekt "Kindliche Sprachstörungen". Bei der Jahrestagung 2015 hatte der Wilhelmshavener Kinderarzt Dr. Dernick die Anregung gegeben, kindliche Sprachstörungen mit Audio- oder Videobeispielen zu veranschaulichen. Frau Prof. Dr. Ute Koglin (Universität Oldenburg) hatte diesen Impuls aufgenommen und mit einer Gruppe von Studierenden eine Projektgruppe eingesetzt. Diese hatte in konstruktiver Zusammenarbeit mit einigen Sprachheileinrichtungen aus der Region Videosequenzen von Kindern aufgenommen, die auf der Tagung präsentiert wurden. Fachliche Kommentare des Fachberatungsteams ergänzten die Präsentation (deren Folien sie hier herunter laden können). Die Videos sollen bis zur nächsten Tagung fachlich aufgearbeitet und dann veröffentlicht werden.
Frau PD Dr. Monika Daseking (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) präsentierte in ihrem Vortrag das "Sozialpädiatrische Entwicklungsscreening für Schuleingangsuntersuchungen (SOPESS)". Hintergründe zu dessen Entwicklung und eine Vielzahl von Ergebnissen aus Studien zur Vorhersagekraft von Vorläuferfähigkeiten und -fertigkeiten für schulische Leistungen wurden überzeugend vorgestellt: Größte Vorhersagekraft besitzt das Zahlen- und Mengenwissen, weitere Faktoren sind die Aufmerksamkeit und Merkspanne. Die Folien des Vortrags können Sie hier herunter laden.
Frau Prof. Dr. Ute Koglin (Universität Oldenburg) knüpfte mit Ihrer Präsentation zu den "Verhaltensskalen für das Kindergartenalter (VSK)" sowohl an die vorhergehenden Referate, aber auch an Ihren Beitrag aus dem Vorjahr an. Zunächst begründete sie die Entwicklung eines neuen Instruments zur Erfassung kindlichen Verhaltens durch Hinweise auf neue empirische Studien und Theorien. Die normierten VSK (in zwei Versionen: für Kindergartenpersonal und für Eltern) erfassen nicht nur Verhaltensprobleme (in 4 Skalen), sondern auch sozial-emotionale Kompetenzen bzw. Ressourcen (in 3 Skalen). Mit Verweis auf die Vorreferate stellte sie Auffälligkeiten im kindlichen Verhalten in einen Kontext mit gesundheitlichen, auch sprachlichen Problemen. Ergebnisse einer Längsschnittstudie belegen, dass der Grad der Selbstregulation die psychosoziale und schulische Entwicklung vorhersagen kann. Die Folien des Vortrags finden Sie hier .
Bevor Prof. Dr. Gunter Kreutz (Universität Oldenburg) seinen Vortrag "Musik und Wohlbefinden - Wie können Kinder profitieren" begann, animierte er das Plenum zu einem Geburtstagsständchen für eine Teilnehmerin. Das stimmte bereits positiv auf den interessanten Vortrag (die Folien sind hier einsehbar) ein. Er präsentierte eine Vielzahl von Studien, die die positive Langzeitwirkung musikalischer Aktivitäten auf Gesundheit und Wohlbefinden von Kindern belegen: Erweiterung stimmlicher Qualitäten, verbesserte auditive und sprachliche Kompetenzen, mehr Empathie und Kooperationsbereitschaft, höhere kulturelle Integrationskraft. Angesichts seiner Preiskalkulation plädierte Prof. Dr. Kreutz deshalb für strukturelle Änderungen im vor- und grundschulischen Bereich: musikalische Pflichtmodule in der Ausbildung und im Tagesablauf!
Anschließend diskutierte das Auditorium mit allen Referierenden auf dem Podium unter Leitung von Frau Prof. Dr. Gisela Schulze (Universität Oldenburg). Danach beendeten Dipl.-med. Astrid Gäde (Arbeitskreis Weser-Ems der kinder- und jugendärztlichen Dienste in den Gesundheitsämtern), Prof. Dr. Gisela Schulze (Universität Oldenburg) und Manfred Flöther (LS) mit einem zufriedenen Rückblick die Tagung, die sich mit einer gewissen Eigendynamik einen roten Faden gesucht hatte. Im Ausblick auf 2017 wurden zwei Termine anvisiert: im Sommer ist ein Tag zum Austausch über Testverfahren geplant, die 10. Jahrestagung am 28. November 2017 soll sich thematisch ggf. mit dem Thema Hören beschäftigen. Und weil es so schön war, sangen alle zum Schluss noch ein Lied: "Alle Leut' gehen jetzt nach Haus!"
Eindrücke von der Jahrestagung 2016 an der Universität Oldenburg
Willkommen bei der Anmeldung! Die Ärztekammer honorierte die 9. Jahrestagung mit 7 Fortbildungspunkten.
Die Jahrestagung ist immer auch ein Treffpunkt für Fachleute aus ganz Niedersachsen.
Manfred Flöther (LS) und Prof. Dr. Gisela Schulze (Universität Oldenburg) begrüßen die Gäste in vertrauter Atmosphäre - wie beim "Klassentreffen".
Christian Armborst (Präsident des Niedersächischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie) lobt in seinem Grußwort die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Die Studentengruppe der Universität Oldenburg (unter Leitung von Prof. Dr. Ute Koglin) stellt das Zwischenergebnis des Projektes "Kindliche Sprachstörungen - wie hört sich das an?" vor.
PD Dr. Monika Daseking (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) wird von ihrer Kollegin Prof. Dr. Ute Koglin (Uni Oldenburg) vorgestellt.
Die Vorträge regen zu lebhaften Diskussionen an - erst im Plenum, dann in den Pausen.
Prof. Dr. Ute Koglin (Universität Oldenburg) stellt sich nach ihrem Vortrag den Fragen des Plenums.
Prof. Dr. Gunter Kreutz (Universität Oldenburg) animiert die Gäste vor seinem Vortrag zu Musik und Wohlbefinden zu einem gemeinsamen Geburtstagslied.
Prof. Dr. Gisela Schulze (Universität Oldenburg) moderiert die Podiumsdiskussion.
Alle Referentinnen und Referenten stellen sich auf dem Podium den Fragen des Plenums.
In den Pausen gibt es genug Gelegenheiten, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Jahrestagung 2016 - Downloads der Vorträge
Hier können Sie die im Artikel erwähnten Dateien einsehen bzw. herunter laden.
Projektgruppe Uni OL - Kindliche Sprachstörungen