Handreichung durch wissenschaftliche Begleitung des Netzwerks Frühe Hilfen in Göttingen erarbeitet
Wir können in Niedersachsen auf eine nahezu flächendeckende Umsetzung der Bundesinitiative Frühe Hilfen (BI FH) in den einzelnen Kommunen blicken, die in allen Förderebenen aufgebaut und weiterentwickelt worden ist.
Landkreis und Stadt Göttingen haben gemeinsam die Umsetzung der Bundesinitiative Frühe Hilfen implementiert und sind sich der Wichtigkeit und Brisants dieses multikomplexen Themas bewusst. Sie haben dieses Thema an die politische Spitze herangetragen und sich gemeinsam mit allen Akteuren auf den Weg gemacht, um die Frühen Hilfen umzusetzen. Als einzige niedersächsische Kommune können Stadt und Landkreis Göttingen, außer unseren Modelstandorten, die bereits vor Beginn der Bundesinitiative Frühe Hilfen gestartet sind, auf eine wissenschaftliche Begleitung zurückblicken und deren Handlungsempfehlungen weiterhin bei der Umsetzung der Bundesinitiative Frühe Hilfen zugrunde legen. Für diese Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung konnte die Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit der HAWK in Hildesheim, Studiengang für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie gewonnen werden, die Projektleitung hatte Prof. Dr. Borgetto (Professor für Gesundheitsförderung und Prävention) sowie weitere Wissenschaftlerinnen in zwei Projektphasen.
Die Förderung der ersten Projektphase vom 01.02.2014 bis 31.08.2015 erfolgte durch die Klosterkammer Hannover, die zweite Projektphase vom 01.09.2015 bis 30.04.2016 durch die Kroschke Kinderstiftung, jeweils unter finanzieller Beteiligung der HAWK sowie der Stadt Göttingen und des Landkreises Göttingen.
Zu Beginn standen die Wissenschaftlerinnen beim organisatorischen Aufbau der Netzwerkstruktur zur Seite. In der ersten Projektphase lag der Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit außerdem in der Bestandsaufnahme der momentanen Angebote und der Ermittlung des Bedarfs an Frühen Hilfen aus Sicht der Eltern/Familien. Dazu wurde ein Fragebogen für Eltern entwickelt. In der zweiten Projektphase konzentrierten sich die Wissenschaftlerinnen auf die Ermittlung des Bedarfs an Frühen Hilfen aus Sicht der Anbieter Früher Hilfen.
Zentrale Ergebnisse und Handlungsempfehlungen wurden in einer Abschlussveranstaltung unter Beteiligung der Dezernenten von Stadt und Landkreis Göttingen, der Landeskoordinierungsstelle, dem Dezernenten der Klosterkammer Hildesheim sowie Mitarbeiter/innen der Jugendämter und der Planungsgruppe des Netzwerks Frühe Hilfen und Kinderschutz diskutiert. Erste Umsetzungen der Handlungsempfehlungen sind bereits erfolgt. Eine von der HAWK erstellte Handreichung fasst Erfahrungen aus der Netzwerkarbeit in Stadt und Landkreis Göttingen zusammen und stellt die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen vor. Um von dieser gesammelten Erfahrung zu profitieren, soll diese Handreichung auch anderen Kommunen zur Verfügung gestellt werden und auf verschiedenen Webseiten von Kinderschutz Niedersachsen, HAWK und die Seiten des Landkreises und der Stadt Göttingen. Die Handreichung wird in Kürze veröffentlicht.