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Professionalisierung der kommunalen Alkoholprävention

„Erfolge feststellen und öffentlich machen“ - Am 13. April fand die diesjährige Fachtagung aus der Veranstaltungsreihe „Professionalisierung kommunaler Alkoholprävention“ in der Akademie des Sports in Hannover statt. Im Rahmen eines Netzwerkes auf Landesebene kooperieren zum Thema lokale Alkoholprävention das Niedersächsische Landesjugendamt, die Landesstelle Jugendschutz, die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen, der Landespräventionsrat sowie die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin miteinander.

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit werden aktuelle Themen und Herausforderungen für die Praktiker/innen in den Kommunen aufgegriffen und einmal im Jahr mit ihnen in der Veranstaltungsreihe „Professionalisierung der lokalen Alkoholprävention“ diskutiert.

Kommunen sind in vielfältiger Weise von den Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum betroffen. Vor allem das Rauschtrinken von Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird oftmals als Problem gesehen. Die öffentliche Wahrnehmung betrifft z.B. Ruhestörungen, Vandalismus und gewalttätige Auseinandersetzungen. Weniger gut sichtbar sind die gesundheitlichen Langzeitfolgen für die Betroffenen bis hin zu Suchterkrankungen.

Mit engagierten präventiven Maßnahmen arbeiten viele Kommunen daran, die mit dem riskanten Alkoholkonsum verbundenen Probleme vor Ort zu verringern. Dabei ist vielerorts kein Mangel an Einzelprojekten zu beobachten. Die aktuellen Herausforderungen in der Alkoholprävention liegen eher darin begründet, ein vernetztes und untereinander abgestimmtes Vorgehen von Behörden, Einrichtungen, freien Trägern und aktiven Bürgerinnen und Bürgern zu befördern.

Zu den größten fachlichen Herausforderungen gehören dabei die

  • Analyse der örtlichen Bedarfe und Ressourcen;
  • Festlegung von verbindlichen Handlungsprioritäten und Zielen;
  • Auswahl und Einsatz möglichst gut evaluierter effektiver Maßnahmen;
  • regelmäßige Überprüfung der Zielerreichung und Nachsteuerung;
  • politische Beschlussfassung von Rahmenkonzepten.

Die diesjährige Tagung des Landesnetzwerkes fand am 13. April 2016 in Hannover statt. Das Schwerpunktthema lautete: "Erfolge feststellen und öffentlich machen".

Erfolge können in der kommunalen Alkoholprävention sehr unterschiedlich gesehen werden: so können beispielsweise der Aufbau eines gut funktionierenden lokalen Netzwerkes, eine große Anzahl von erreichten Personen aus der Zielgruppe oder die erfolgreiche Durchführung von Veranstaltungen und Maßnahmen mögliche Erfolgskriterien sein. Andere werden dagegen sagen, dass im Wesentlichen die Senkung von Konsumraten in der Bevölkerung als Erfolgskriterium zähle oder die Verringerung von problematischen Konsummustern. So breit und unterschiedlich die kommunale Alkoholprävention aufgestellt ist, so unterschiedlich können Erfolgskriterien definiert sein. In diesem Kontext erschien es umso wichtiger in die Auseinandersetzung und Verständigung über fachlich sinnvolle Erfolgskriterien zu gehen.

Mit rund 50 Vertreterinnen und Vertretern aus Praxis und Wissenschaft wurden auf der Tagung die Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Kriterien und Maßstäbe beleuchtet und kritisch diskutiert. Dazu gehörte u.a auch der Umgang mit (statistischen) Daten zur Erfolgsmessung. Weiterhin wollen und sollen Erfolge auch dementsprechend öffentlich dargestellt werden. Hierzu gehört auch die Klärung, welche Botschaften an welche Zielgruppen mit welchen Medien besser vermittelt werden können. In verschiedenen Workshops wurden konkrete Beispiele vorgestellt, u.a. für die Einbeziehung von Zielgruppen (wie Jugendlichen) in die Öffentlichkeitsarbeit, für die Entwicklung von eingängigen Botschaften und von innovativen Kommunikationsstrategien.


Fachtag Kommunale Alkoholprävention

Weitere Informationen:

Susanne Keuntje

Email: susanne.keuntje@ls.niedersachsen.de

Tel.: 0511/ 106 - 7438





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