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frühkindliche Bindungsforschung

Donnerstag, den 11.12.2025

Von 09.00 - 12.00 Uhr (Webex – Meeting)


Die Gehirnarchitektur des Menschen und damit auch seine Persönlichkeit werden durch die optischen, emotionalen und kognitiven Abbildungen zwischenmenschlicher Interaktionen geformt. Das die Entwicklung organisierende Prinzip ist die Qualität der frühen Bindungserfahrungen.

Bei Eltern mit psychischen Störungen und Suchterkrankungen kommt es zu einer nachhaltigen Beeinträchtigung ihrer Realitätswahrnehmung und Beziehungsfähigkeit. Meist bestehen zusätzlich Ängstlichkeit, Depressivität, Stressintoleranz, Mentalisierungsdefizite und Identitätsunsicherheit. Im Vortrag werden die krankheitsspezifischen Symptome der Eltern und die daraus abzuleitenden Auswirkungen auf das Fürsorge- und Schutzverhalten d.h. auf Feinfühligkeit und Responsivität gegenüber den kindlichen Bedürfnissignalen dargestellt. Daneben werden Beobachtungskriterien zur Einschätzung der Belastung der kindlichen Bindungsentwicklung beschrieben.

Um dem komplexen Unterstützungsbedarf der Familien, den präventiven Handlungsnotwendigkeiten und dem Kinderschutz gleichermaßen gerecht zu werden zu können, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Institutionen der Jugendhilfe und des Gesundheitswesens einschließlich der Erwachsenenpsychiatrie unabdingbar. Der einvernehmliche Kontakt mit den Eltern kann dabei nur dann über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden, wenn es gelingt, den zu erwarten-den Irritationen im Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle nachhaltig entgegenzuwirken. Es werden Methoden der vertrauensbildenden Beziehungsgestaltung zu den Eltern und den Kindern einschließlich der videogestützten Förderung der Eltern-Kind-Interaktionen vorgestellt.


Referent:in: Dr. med. Michael Hipp


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