#IBN 2.0 – 2017, das Jahr der Weiterentwicklung
Die IBN ist ein seit 2005 bestehendes interkommunales Vergleichssystem der niedersächsischen Jugendämter. Es ist auf Initiative der niedersächsischen Jugendämter entstanden und wird begleitet und koordiniert durch das Niedersächsische Landesjugendamt und die GEBIT Münster.
Eine der zentralen Fragestellungen der IBN ist, welche Faktoren die Leistungsgewährung der Hilfen zur Erziehung beeinflussen. Als gesicherte Erkenntnisse können in diesem Zusammenhang festgehalten werden, dass der vermutete Einfluss der Sozialstrukturfaktoren als nicht so hoch wie ursprünglich vermutet einzustufen ist. Daneben gibt es ein Bedingungs- und Wirkungsgefüge weiterer Einflussfaktoren, die es in der weiteren Arbeit der IBN einzugrenzen gilt.
Mit zunehmender Spezialisierung der Themen war jedoch auch ein Prozess der heterogenen Interessenslagen zu beobachten. Vor diesem Hintergrund stellten sich zugleich auch besondere Anforderungen an die Moderation und Steuerung des Arbeitsprozesses der IBN:
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Verlagerung des Schwerpunktes der Vergleichsarbeit in den vergangenen Jahren von klassischem Kennzahlenvergleich zu inhaltlicher Arbeit
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Heterogene Erwartungen und Interessen der beteiligten Jugendämter an die Vergleichsarbeit
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Heterogene Anforderungen als Herausforderung und Balanceakt für Moderation und fachliche Begleitung.
Ein zukünftiges IBN-Basisangebot setzt den Schwerpunkt auf den Kennzahlenvergleich und die fokussierte Diskussion und Entwicklung von Sollwerten bei Kernkennzahlen. Das IBN-Basisangebot richtet sich an Jugendämter, die im Schwerpunkt an der Nutzung des Kennzahlenvergleiches interessiert sind. Kernaufgaben der Vergleichsringe bilden:
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die Erhebung der Grunddaten,
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die Berechnung der Kennzahlen,
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neu ab 2018 gibt es einen schriftlichen Auswertungsbericht pro Vergleichsring mit der Möglichkeit, diesen selbst durch eine jugendamtsspezifische Auswertung zu ergänzen
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Vergleichsringe nach Sozialstrukturcluster 1-5 - "Kennzahlensitzung", 1-2 Sitzungen pro Berichtsjahr
Der Kennzahlenvergleich ist und bleibt die klassische Arbeitsform der Vergleichsarbeit und bildet den Grundbaustein für die Teilnahme an der IBN mit allen weitergehenden Leistungen der IBN.
2017 als Jahr der Weiterentwicklung – die NeuerungenZukünftig umfasst das Basispaket für teilnehmende Jugendämter eine veränderte Aufbereitung der Kennzahlen in Berichtsform. Er ist als Bericht für den jeweiligen Vergleichring ausgelegt und beinhaltet eine strukturierte Auswahl aus dem Gesamtset an Kennzahlen, die zukünftig in kommentierter Textform beschrieben und grafisch aufbereitet werden. Zusätzlich beinhaltet der neue VGR-Bericht eine Zusammenfassung inhaltlicher Ergebnisse aus den unterschiedlichen IBN-Aktivitäten. Der Bericht wird den Jugendämtern als Word-Dokument übermittelt und bietet so die Möglichkeit, eine jugendamtsspezifische Auswertung hinzuzufügen.
Themen, an denen ein über dem Basis-Level liegendes Diskussions- oder Entwicklungsinteresse besteht, können über verschiedene Aktivitäten vorangetrieben werden. Dieser Zugang steht explizit allen an der IB beteiligten Jugendämtern offen. Es finden sich also neue Arbeitsformen gemeinsam Interessierter, die vergleichsringübergreifend und auch länderübergreifend ausgerichtet sind:
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Themen-AG
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Fachforum
Die Jugendämter, die ein Interesse an einer inhaltlichen Diskussion und Entwicklung zu abgrenzbaren Fragestellungen haben, erhalten zukünftig Zugang zum neuen Leistungsbaustein der „Themen-AG“.
Die Themen-AG eignet sich besonders für die Bearbeitung von aktuellen Themen und für die Konzeptentwicklung. Der Zugang erfolgt über das thematische Interesse der Jugendämter. So bleibt sichergestellt, dass alle AG-Teilnehmer eine hohe Motivation für die Mitarbeit einbringen. Je nach Thema sind verschiedene Zusammensetzungen denkbar. So ist es möglich, die Gruppe als Expertenrunde mit Spezialisten aus den einzelnen Jugendämtern aufzustellen. Der Prozess der Fachdiskussion bekommt so eine eigene Qualität und lässt sich zielgerichtet moderieren.
Ein Workshop zur Auftragsklärung ermöglicht die detaillierte Erwartungsklärung, die Ausrichtung der Bearbeitung des gewählten Themas sowie die Bestimmung erforderlichen Expertenwissens. Die nachfolgende Arbeitsplanung bezieht sich auf 4-5 Ganztagstermine der Themen AG. Als Endprodukt entstehen Handreichungen, Konzeptpapiere oder Fachveröffentlichungen.
Dieses Arbeitsformat wird seit November 2017 in zwei Themen-AG´s „Erarbeitung einer Rahmenkonzeption zur Jugendhilfeplanung“ und „Fachkräftemangel in der & Fachkräftegewinnung für die öffentliche Jugendhilfe“ erstmalig getestet.
FachforumDiese Angebotsform wurde eigens für Jugendhilfeplaner*innen und Controller*innen in den Jugendämtern entwickelt und eignet sich besonders für die Bearbeitung und Vertiefung von Querschnittsthematiken, bspw. Fach- und Finanzcontrolling oder auch Qualitätsentwicklung.
Das Fachforum bietet im Umfang von 2 ganztägigen Treffen pro Jahr eine Plattform für die Entwicklung von Arbeitsprozessen sowie deren Standards, strukturierten kollegialen Austausch, die Präsentation aktueller Konzepte und Ergebnisse, deren Fachdiskussion, Networking und Fachvorträge externer Referent*innen.
Ein erstes Fachforum richtet sich dabei an Fach- und Finanzcontroller*innen sowie Jugendhilfeplaner*innen aus Jugendämtern der IBN, IBNRW, IBT, IBMV und IBSH und fand am 18.10.2017 in Hannover statt.
IBN – Modellphase 2017/18Die beschriebenen Veränderungen wurden in der IBN-AG vom 22. März 2017 diskutiert und befürwortet. Die Jugendämter wurden deshalb gebeten die Themen innerhalb ihrer internen Arbeitsstrukturen abzustimmen und vorzubereiten. In der IBN-AG am 06. September 2017 wurden anschließend das Anmeldeverfahren, die ersten Themen und die ersten Terminen festgelegt. Im Oktober und November konnten dann die neuen Arbeitsformen starten. Aus Sicht der Steuerungsgruppe wurden die Arbeitsformen erfolgreich angenommen und das erste Feedback der teilnehmenden Jugendämter ist sehr zufrieden mit den Weiterentwicklungen und Neuerungen auf Arbeitsebene der IBN. So geht ein besonderes interessantes und ereignisreiches IBN-Jahr 2017 zu Ende und mit Spannung werden nun die ersten kommentierten Berichte zu den Kennzahlen im nächsten Jahr erwartet.
Die Erprobung der neuen Arbeitsformen wird nach ca. 2 Jahren einer Auswertung unterzogen.