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Jugendarbeit und ihre Mitarbeitenden im Zeichen aktueller Herausforderungen – Rückblick auf das 33. Forum Jugendarbeit

Bildrechte: niedersächsisches Landesjugendamt

Seit über 30 Jahren veranstaltet das niedersächsische Landesjugendamt bereits das Forum Jugendarbeit. Bei dieser Veranstaltung handelt es sich um das zentrale Netzwerktreffen der Akteur*innen im Handlungsfeld der Kinder- und Jugendarbeit in Niedersachsen. Nach der pandemiebedingten Verlagerung ins Onlineformat, konnte die Veranstaltung in diesem Jahr vom 22.-24. Januar 2024 mit über 130 Fachkräften in der kath. Akademie Stapelfeld wieder in Präsenz ausgerichtet werden. Unter dem Titel „Wer macht´s denn (jetzt) wirklich? – Jugendarbeit und ihre Mitarbeitenden im Zeichen aktueller Herausforderungen“ tauschten sich Fachkräfte aus kommunalen Jugendtreffs und Jugendhäusern, kommunalen Jugendämtern, von Jugendverbänden und weiteren freien Trägern auf verschiedenen Ebenen sowie aus Dachorganisationen im Feld der Jugendarbeit zu aktuellen Herausforderungen in der Praxis aus.

Eröffnet wurde das Forum Jugendarbeit in diesem Jahr nicht durch einen Fachvortrag, sondern durch acht Perspektiven aus der Praxis der niedersächsischen Jugendarbeit. Diese wurden sowohl von Hauptamtlichen als auch von Ehrenamtlichen, von Beschäftigten aus freien Träger- und Verwaltungsstrukturen sowie aus städtischen und ländlichen Blickwinkeln eingebracht. Die Praktiker*innen stellten dabei sowohl ihre persönliche Sicht auf gegenwärtige Herausforderungen und Rahmenbedingungen als auch auf die Relevanz ihrer Arbeit sowie ihre Motivationsgrundlage für das eigene Handeln in der Jugendarbeit dar.

Prof. Dr. Peter-Ulrich Wendt (Hochschule Magdeburg) ergänzte den fachlichen Einstieg mit einem Eröffnungsvortag unter dem Veranstaltungstitel, der den Fokus auf die im Feld handelnden Akteur*innen, Herausforderungen durch den Fachkräftemangel und Rahmenbedingungen des Arbeitsfeldes richtete. Mit ihrem Vortrag „Inklusive Jugendarbeit aus der Perspektive von jungen Menschen mit Behinderungen“ komplementierte Katharina Przybylski (HAW Hamburg) den Auftakt der Veranstaltung.

Der zweite Tag des Forum Jugendarbeit 2024 wurde durch ein Barcamp gerahmt. Die Barcamp-Methode bot den Teilnehmer*innen dabei die Möglichkeit, das Forum mit eigenen Anliegen, Fragen und Bedürfnissen zu füllen und mitzugestalten. Dazu konnten Themenvorschläge eingebracht werden, die in insgesamt 36 Barcamp-Sessions diskutiert und bearbeitet wurden. Die Teilnehmer*innen setzten sich während des Barcamps mit Themen wie rechtlichen Aspekten des Arbeitsfeldes (bspw. Arbeitszeitschutzregelungen bei bestimmten Formaten), Schwierigkeiten in der Praxis (bspw. Förderung von Ehrenamt und der Weiterentwicklung der Juleica-Ausbildung) sowie (handlungsfeld-)politischen Zusammenhängen (bspw. zur Fachkräftesituation und zur feldpolitischen Lobby) auseinander.

Am dritten und letzten Tag der Veranstaltung hielt Prof. Dr. Andreas Thimmel von der TU Köln einen Vortrag zum Thema „Politische Informiertheit im Kontext der Kinder- und Jugendarbeit“. Mit dem Abschlussvortrag von Prof. Björn Sedlak (HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen) unter dem Titel „Wo ist das Problem? – Wahrnehmungen Sozialer Arbeit“ wurde das 33. Forum Jugendarbeit 2024 beendet.

Aus diesem Programm und vorrangig den Sessions des Barcamp-Tages sowie den damit verbundenen Diskussionen entstand der Wunsch der Teilnehmenden, die Ergebnisse, Fest- und Fragestellungen des Forum Jugendarbeit in gemeinsamen Statements zur Situation und Haltung der Kinder- und Jugendarbeit in Niedersachsen festzuhalten. So entstand ein gemeinsames Social-Media-Posting zur Stärkung der Demokratie sowie unter dem Titel der „Stapelfelder Note“ ein Hinweis auf die vielfältigen gesellschaftlichen Krisen, die aktuell großen Einfluss auf die Arbeit mit jungen Menschen sowie die Rahmenbedingungen der Kinder- und Jugendarbeit haben.

2024 fand die Veranstaltung erstmals unter Einbindung hybrider Elemente statt. Die vier Vorträge sowie die anschließenden Diskussionen im Plenum wurden per Live-Stream Interessierten aus dem Feld der Jugendarbeit in Niedersachsen zugänglich gemacht, wodurch einerseits Elemente aus den pandemiegeprägten Veranstaltungen der Vorjahre aufgegriffen sowie andererseits die diskutierten Themen zusätzlich dokumentiert und zukünftig nutzbar gestaltet werden konnten.

Das Forum Jugendarbeit bot somit Impulse und warf Fragestellungen auf, die nun in den Netzwerken, Gremien sowie den Angeboten und in den Einrichtungen der Jugendarbeit auf kommunaler wie Landesebene weiterdiskutiert, -bearbeitet und -entwickelt werden.


Autor:innen: Kyra Völkel und Philipp Kluck


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