Aus dem Nds. Landesjugendhilfeausschuss
Die 10. Sitzung des Niedersächsische Landesjugendhilfeausschuss (NLJHA) in der aktuellen 19. Legislaturperiode fand am 20. März im Gobelinsaal des Neuen Rathauses der Landeshauptstadt Hannover statt.
Zunächst berichtete die Verwaltung des Landesjugendamtes über die aktuellen Themen in den verschiedenen Fachbereichen. Neben den rückgängigen Verteilentscheidungszahlen der unbegleiteten Minderjährigen Ausländer*innen (UmA) im Jahr 2024 wurde über verschiedene Maßnahmen in Bezug auf den Fachkräftemangel und über die Integrierte Berichterstattung (IBN), die nach der Neuausschreibung im letzten Jahr weiterhin mit der Gesellschaft für Beratung sozialer Innovation und Informationstechnologie, (Gebit Münster) zusammenarbeiten wird, berichtet. Außerdem gab es eine umfassende Vergleichsdarstellung aus den letzten beiden Jahren - Auswertung 2024 - des Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Hannover (RLSB-H, Dez. FBII) über die Meldungen die sich gem. § 47 Abs. 1 Nr. 2 & Abs. 3 SGB VIII in erheblichem Maße auf das Wohl von Kindern auswirken bzw. auswirken könnten. Die Vertretung des Sozialministeriums berichtete über das neu eingerichtete Referat „Fachkräftegewinnung im Sozialministerium“ und die damit verbundene Arbeitsgruppe die sich mit Möglichkeiten des Quereinstiegs von Fachkräften beschäftigt.
Rege Diskussionen gab es zu dem Bericht aus dem Kultusministerium über den Umsetzungsstand des Gesetzes zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter (GaFöG) in Niedersachsen und zur geplanten Handlungsorientierung. Darüber hinaus wird in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren der Ganztagsschule an themenspezifischen Handreichungen gearbeitet. Diese haben zum Ziel, die qualitative Ausgestaltung der Ganztagsschule sukzessive weiterzuentwickeln. Einige Ausschussmitglieder gaben die aktuelle Situation vieler Träger:innen der Jugendhilfe zu bedenken, die durch personelle und finanzielle Ressourcenknappheit belastet sind. Die Versorgung der Angebotsstruktur stehe in der Praxis im Spannungsverhältnis der Gesetzgebung und dem was Kommunen umsetzen könnten. Der LJHA appellierte, in den Prozess die Beteiligung der öffentlichen und freien Träger:innen strukturell einzubinden, um die Schulentwicklungsplanung und die Jugendhilfeplanung in ihrem Verständnis als gemeinsame Aufgaben voranzubringen. Es sei nur unter der strukturellen Einbindung sicherzustellen, dass das Ziel der Umsetzung, der Dreiklang des Betreuungs-, des Erziehungs- und des Bildungsauftrages, in der Ganztagsbetreuung qualitativ und praxisnah umgesetzt werden kann.
Des Weiteren wurden neue Mitglieder berufen und in verschiedene Vertretungsgremien entsandt. Laut Beschlussvorlage des Unterausschusses 4 wurde über die Bildung einer Arbeitsgruppe zur Analyse der Versorgungssituation von unbegleiteten Minderjährigen Ausländer*innen beraten.
In Kleingruppenarbeit zogen die Mitglieder des Landesjugendhilfeausschusses über die bisher geleistete Arbeit im Ausschuss und den Unterausschüssen für die 19. Legislaturperiode eine Halbzeitbilanz. Es wurde im Rückblick über bisher erreichte und noch zu bearbeitende Themenfelder bilanziert. Abschließend wurde über die Mitwirkungsmöglichkeit des NLJHA an der Großen Arbeitstagung der AGJÄ diskutiert und inhaltlich geplant.
Die nächste Sitzung des Landesjugendhilfeausschusses findet am 20. Mai 2025 im Tagungshaus der katholischen Akademie Hannover statt.