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Landesjugendhilfeplanung veröffentlicht den Schwerpunktbericht „Politische Beteiligung und Partizipation von jungen Menschen in Niedersachsen“ mit einem Fachtag

  Bildrechte: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung

Der aktuelle Schwerpunktbericht „Politische Beteiligung und Partizipation von jungen Menschen in Niedersachsen“ wurde am 25.04.2024 in der Akademie des Sports in Hannover vorgestellt. Die etwa 200 Teilnehmenden wurden von Jugendminister Dr. Andreas Philippi und Landtagspräsidentin Hanna Naber begrüßt.

Jugendminister Dr. Andreas Philippi betonte auf dem Fachtag: „In einer Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher und politischer Umbrüche ist die aktive Beteiligung junger Menschen an der Gestaltung unserer Demokratie wichtiger denn je. Die Frage nach dem Engagement der Jugend in der Politik ist von entscheidender Bedeutung für unser gesellschaftliches Zusammenleben und unsere Zukunft. Unsere Demokratie steht aktuell vor einer enormen Herausforderung, die Veröffentlichung des vorliegenden Berichts hätte daher zu keiner Zeit passender sein können.“

Auch Landtagspräsidentin Hanna Naber hält die Partizipation junger Menschen für wichtig:

Die Lebenssituation junger Menschen in Niedersachsen ist heute von vielfältigen Möglichkeiten, aber auch von großen Unsicherheiten und Zukunftsängsten geprägt. Umso wichtiger ist es, dass wir die Jugend noch stärker als Expertinnen und Experten ihrer eigenen Lebenswelt in den Mittelpunkt politischer Entscheidungen rücken. Sowohl Bericht als auch Fachtag bieten hierfür eine Fülle von Handlungsempfehlungen, um die Sichtbarkeit und Bedeutung junger Menschen in unserem Bundesland zu verbessern. Dies tun wir nicht nur für die Jugendlichen selbst, sondern in erster Linie für unsere Gesellschaft – um unsere Demokratie zu stärken und eine friedliche Zukunft zu sichern.“

Die IMAP GmbH hat zusammen mit dem Sozialministerium in einer Online-Umfrage 4.500 junge Menschen im Alter von 10 bis 27 Jahren in Niedersachsen befragt und damit direkt in den Prozess integriert. Die zentralen Erkenntnisse und Ergebnisse wurden im Schwerpunktbericht festgehalten und den Teilnehmenden präsentiert.

Für das Sozialministerium ist der Bericht eine gute Grundlage um daraus unterschiedliche Handlungsempfehlungen zu erstellen, die es nun umzusetzen gilt. Das Recht auf Kinder- und Jugendbeteiligung soll in die Niedersächsische Verfassung aufgenommen werden. Das Wahlalter bei Landtagswahlen soll auf 16 Jahre abgesenkt werden, um noch einigen jungen Menschen mehr die aktive Partizipation zu ermöglichen.

Der Bericht verdeutlicht, dass Potenziale für die politische Beteiligung von jungen Menschen sich in den Abweichungen der Präferenzen der jungen Menschen vom Beteiligungsangebot zeigen. So wünschen sich viele junge Menschen zusätzlich zu den dauerhaften politischen Beteiligungsmöglichkeiten zeitlich begrenzte Initiativen. Außerdem möchten sich junge Menschen mehr digital am politischen Geschehen beteiligen als es bisher möglich ist und benötigen mehr Informationen über politische Beteiligungsmöglichkeiten über soziale Medien und ihr soziales Umfeld. Nicht zuletzt möchten junge Menschen in allen kommunal- und landespolitischen Bereichen beteiligt werden und dabei mehr mitentscheiden als es bisher möglich ist.

Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, durchgehend im politischen Prozess diverse Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Dies erfordert ein vielseitiges Angebot, das sowohl dauerhafte, formalisierte Strukturen wie Jugendparlamente und andere Gremien als auch zeitlich begrenzte Initiativen, wie beispielsweise themenspezifische Beteiligungsveranstaltungen, umfasst. Wichtig ist hierbei, dass die Angebote niedrigschwellig, altersspezifisch sowie altersübergreifend gestaltet und sowohl online als auch offline zugänglich sind. Derartige Angebote sollten nicht nur auf kommunaler Ebene, sondern auch auf Landesebene verfügbar und effektiv miteinander verknüpft sein. Ziel ist es, jungen Menschen frühzeitig politische Beteiligungsmöglichkeiten zu bieten, wenn Entscheidungsprozesse noch gestaltbar sind. Eine enge Kooperation zwischen der kommunalen und der Landesebene ist hierfür unerlässlich. Dadurch können junge Menschen nicht nur bei der Entwicklung der Rahmenbedingungen auf Landesebene mitwirken, sondern auch in den Kommunen bei der konkreten Umsetzung aktiv beteiligt werden.

Der aktuelle Schwerpunktbericht steht hier als Download zur Verfügung.

Die Dokumentation des Fachtages steht hier als Download zur Verfügung.


  Bildrechte: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung

Hintergrund:

Auf Grundlage eines Beschlusses des Niedersächsischen Landesjugendhilfeausschusses vom 22.02.2022 hat sich der aktuell erstellte Schwerpunktbericht der Landesjugendhilfeplanung mit dem Themenbereich der „politischen Partizipation von jungen Menschen in Niedersachsen“ auseinandergesetzt. Dieser Inhalt wurde unter fachplanerischen Aspekten in einer Lenkungsgruppe am 06.09.2022 weiter konkretisiert, abgestimmt und am 18.10.2022 beschlossen. Die Lenkungsgruppe der Landesjugendhilfeplanung setzt sich aus Mitgliedern der Kommunen, des MS, MK und der IBN (Landesjugendamt) zusammen.

Autor/ Ansprechperson:


Christof Gebhardt

Niedersächsisches Ministerium für Soziales,

Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung

Abteilung 3 – Jugend & Familie

Referent 301 Grundsatz- und Rechtsangelegenheiten der Kinder- und Jugendhilfe

-Landesjugendhilfeplanung-

Gustav-Bratke-Allee 2 | 30169 Hannover

Fon 0511 120 3031 | Fax 0511 120 99 3031

christof.gebhardt@ms.niedersachsen.de


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