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NBank-Tagung zum Umgang mit traumatisierten jungen Menschen in den Einrichtungen der Jugendberufshilfe

Grußwort Dr. Meier   Bildrechte: NBank
Dr. Ulf Meier eröffnet die Tagung und begrüßt die Gäste

Jugendwerkstätten und Pro-Aktiv-Centren diskutieren auf landesweiten Tagung Umgang mit traumatisierten jungen Menschen in den Einrichtungen der Jugendberufshilfe

Wie kann neben der oftmals notwendigen therapeutischen Aufarbeitung von Traumata das pädagogische Umfeld geschaffen werden, das betroffene junge Menschen zur persönlichen Stabilisierung und beruflichen Orientierung benötigen? Mit dieser sehr aktuellen Fragestellung beschäftigten sich am 11. November 2019 rund 180 Vertreterinnen und Vertreter von Jugendwerkstätten und den Pro-Aktiv-Centren auf der gemeinsamen Landesweiten Tagung im Tagungszentrum Rotation der ver.di Höfe in Hannover. In diesem Jahr unterstützte die Landesarbeitsgemeinschaft der Jugendsozialarbeit in Niedersachsen – LAG JAW – die Vorbereitung der Veranstaltung.

Nach den Grußworten des Vorstandes der NBank, Dr. Ulf Meier, Olga Koch, Leiterin des Teams Jugendberufshilfe und Birgit Maaß, zuständige Referatsleiterin im Niedersächsischen Sozialministerium, stand ein themenbezogener Fachvortrag von Sabine Lottermoser zum Thema Umgang mit traumatisierten jungen Menschen in den Einrichtungen auf dem Programm.

Frau Lottermoser ist leitende Ärztin einer Klinik in Visbeck, wo sie sich als Psychiaterin und Psychotherapeutin seit 20 Jahren mit den Schwerpunkten Trauma und Sucht auseinandersetzt. Sie führte zunächst in die Thematik und deren Grundlagen ein. Die Anwesenden erfuhren, wie Traumata und Traumafolgestörungen entstehen.

Zudem gab Frau Lottermoser praktische Tipps zu adäquaten Umgangs- und Handlungsansätzen für den pädagogischen Umgang mit traumatisierten Menschen in den Einrichtungen. Sie wies darauf hin, dass alle Fachkräfte in den Einrichtungen im weitesten Sinne „behandeln“ und Unterstützungsmöglichkeiten bei der Stabilisierung junger Menschen haben, die unter posttraumatischen Erfahrungen leiden. Wichtig sei, dass die traumatisierten Menschen korrigierende Bindungserfahrungen durch die Fachkräfte in den Einrichtungen machen. Durch die Internalisierung des Verhaltens der Fachkräfte erlangten sie innere Sicherheit.

Innere Sicherheit war auch das Thema im Vortrag von Sabine Schrader vom Zentrum für Psychotraumatologie e.V., Kassel. Sie stellte ihr Projekt „Inner Safety“ vor. Ziel des Projektes ist es, sowohl haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Arbeit mit Geflüchteten als auch Geflüchteten selbst zu mehr innerer Sicherheit im Umgang mit dem Thema „Trauma“ zu verhelfen.

Die jährlich stattfindende Tagung wird von der Niedersächsischen Investitions- und Förderbank NBank durchgeführt und bietet Fachkräften und Einrichtungsleitungen der niedersächsischen Jugendwerkstätten und Pro-Aktiv-Centren ein Forum für den Austausch und die inhaltliche Weiterentwicklung der Projekte.


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Fachvortrag Lottermoser   Bildrechte: NBank
Frau Sabine Lottermoser im Fachvortrag
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